Der Boss LS-2 Line Selector war so ziemlich der erste Bodentreter, den
ich mir gekauft habe. Ich war auf der Suche nach DEM Overdrive, der nicht das Bassfundament beschneidet. Viele versprachen diese Eigenschaft, wirklich gekonnt haben es nur wenige
Bassoverdrives.
Schnell suchte ich nach einer Möglichkeit, einem Effektsignal das
"originale" unbeeinflusste Basssignal stufenlos hinzumischen zu können. So kam ich auf den LS-2. Nun ging das Spiel wirklich los, denn nun konnte ich beliebige Effekte, die vornehmlich für
Gitarren ausgelegt waren auch für den Bass testen. Manch brauchbares Resultat konnte ich somit erzielen.
Abmaße: 125mm x 70mm x 55mm (LxBxH)
Regelung: On/Off Switch, Mode Selector, Level Control (A/B)
Ein- Ausgänge: Input, Output, Send A/B, Return A/B (Klinke)
Power: 9 Volt DC
Gewicht: 410 g
Der Line Selector kommt in den üblichen Boss-Treter Abmaßen daher.
Gewohnt robust ist die Verarbeitung, so dass auch nach knappen 10 Jahren in Gebrauch alles so funktioniert, wie am ersten Tag. Das Gerät kann per Netzteil mit 9 Volt (Gleichspannung / Plus außen)
oder per Batterie/Akku betrieben werden.
Das Bedienkonzept des LS-2 ist recht einfach. Mit dem "Mode Selector"
kann zwischen 6 verschiedenen Möglichkeiten gewählt werden:
In diesem Modus kann nur zwischen Loop A und Loop B geschaltet werden,
ohne Bypass-Möglichkeit. Zur Anpassung der Lautstärke steht für jeden Loop ein separates Level-Poti zur Verfügung. Welcher Loop gerade aktiviert ist (sollte man hören... ), wird durch eine LED angezeigt: Eine grüne LED leuchtet bei aktiviertem Loop A, eine rote LED leuchtet bei einem aktivierten Loop B.
Anders als im A-B Modus steht hier auch ein Bypass zur Verfügung. Man
kann per Fußtritt zwischen Loop A oder Bypass wählen. Ganz brauchbar, wenn man eine etwas rauschanfällige Effektkette aus dem Signal haben möchte.
Siehe Modus 2, hier wird halt nur zwischen Loop B und Bypass
gewählt.
Dieser Modus bietet nun die Möglichkeit nacheinander Loop A oder Loop B
oder den Bypass zu wählen.
Diese Betriebsweise machte den LS-2 anfangs sehr interessant für mich. So
habe ich z.B. in Loop A einen Gitarreneffekt gelegt und mittels der Level Regler den Effektanteil am Gesamtsound eingestellt.
Man kann somit das Bassignal wahlweise an drei Inputs
verteilen.
Mittlerweile nutze ich den Line Selector nur noch, um bei der Verwendung
meiner Vollröhrenamps nicht auf den von mir geschätzten Sound einiger Preamps verzichten zu müssen. Der Fender Bassman 300 Pro liefert ein sattes Fundament, manchmal fehlen mir aber diese
typischen Ampeg-Mitten. So verschalte ich den Bassman und z.B. den Ampeg SVTII-P mit Hilfe des LS-2 so, dass ich zwischen der Vorstufe des Bassmans und dem SVTII-P Preamp wählen kann (LS-2 im A
<-> B Modus).
Sehr gute Resultate habe ich bei der Verwendung von Gitarren-Zerren
erzielen können. So habe ich z.B. dezent eingestellte H&K Tube Factor, einen Ibanez TubeKing oder einen Blackstar HT Drive als sehr gut funktionierende BassOverdrives verwenden können.
Dadurch dass man stufenlos den Effektanteil zum "Original"-Signal mischen kann, kann man auch bestimmen, wie hart die o.g. Zerren im Gesamtkontext hörbar sein sollen.
Der Boss LS-2 Line Selector ist ein sehr nützliches Tool für Musiker, die
gerne mit verschiedenen Effektketten arbeiten bzw. experimentieren.
Er kostet neu um die 100 Euro und ist gebraucht für ca. 55-70 Euro auf
den üblichen Gebrauchtmärkten zu haben.