Ampeg V-4B + Ampeg SVT-112A + Ampeg SVT-212A

Mein erster Amp war ein (geliehener) Ampeg SVT CL. Für den Einsteiger ein Wahnsinnsteil, leider auch was das Gewicht des Amps betrifft. Ich war heilfroh, dass ich mir kurze Zeit später einen leichteren Amp gekauft habe. Der Sound des Ampegs fehlte mir aber dennoch recht schnell. Leider verfügte ich zu der Zeit auch nicht über das Geld, mir eben mal den SVT CL wiederzubeschaffen. Also begann eine laaange aufwendige (und wahrscheinlich im Grunde genommen ebenso teure) Suche nach günstigeren Alternativen, wie z.B. den Ampeg Preamps. Den Sound zufriedenstellend nachbilden konnte aber keine dieser Alternativen.
Seit einiger Zeit habe ich für mich entdeckt, dass es durchaus "potente" 100 Watt Röhrenamps gibt, die einen überzeugenden cleanen Sound bewerkstelligen können. Ich bin hochzufrieden mit meinem EBS T90, der einem Ampeg B-15 soundmäßig sehr ähnlich ist. Angetestet habe ich einen Fender Bassman 100T und einen Ashdown CTM100. Auf meiner Test-Wunschliste stand aber auch der Ampeg V-4B.

Ampeg bot den V-4B in den 70igern u.a. auch als preiswertere Alternative zu den damaligen leistungsstarken SVT-Boliden an. Trotz des anfänglich großen Erfolges des "Kleinen" wurde die Produktion Anfang der 80iger wahrscheinlich auch aufgrund des Siegenszuges des Transistorverstärkers und damit verbundener rückgängiger Verkaufszahlen bei den Vollröhren eingestellt. Ein paar Jahre später versuchte man mit dem V-4BH einen Neustart, jedoch entwickelte Ampeg einen leistungsschwächeren SVT-Klon, anstatt den ursprünglichen V-4B wiederaufstehen zu lassen.

2013 stellte Ampeg das aktuelle Reissue Modell des V-4B auf dem mittlerweile wieder gefragten 100 Watt Röhrenamp-Markt vor. Gleichzeitig wurden die neuen 12" Boxen SVT-112AV ud SVT-212AV Boxen vorgestellt.

Ampeg V-4B

  • Bauform: Topteil im Holzgehäuse
  • Technik: Röhre
  • Maße: 600 x 275 x 275 mm (BxHxT)
  • Gewicht: 19 kg
  • Röhrenbestückung: 4 x 6L6, 3 x 12AX7, 1 x 12AU7
  • Klangregelung: 2-Band EQ passiv
  • Leistung: 100 Watt an 2, 4 o. 8 Ohm
  • Eingänge: Klinke (passiv / aktiv)
  • Ausgänge: Klinke (Speaker)

Erster Eindruck

Der Amp wird, wie fast alles von Ampeg (außer der Heritage und der Pro Neo Serie), in China hergestellt. Dass das oftmals mit schlechter bis mittelmäßiger Qualität gleichgesetzt wird, bestätigt sich hier nicht. Optische Mängel sind mir nicht aufgefallen. Die Potis laufen mit angenehmen Widerstand, die Schalter lassen sich ebenfalls mit einem angenehmen Widerstand betätigen und rasten satt ein.
Das Holzgehäuse ist mit einem widerstandsfähigen Tolex bezogen, die Ecken sind mit Metallschutzecken gegen Stöße gesichert. Auch wenn der Amp mit gerade mal 19 kg für einen Vollröhrenamp erstaunlich leicht ist, finde ich den oberseitig angebrachten Tragegriff ein wenig zu minimalistisch. Er erfüllt seinen Zweck, der Amp lässt sich gut transportieren, jedoch wären seitlich angebrachte Griffe m.E. besser.

Das stabile Metallchassis wurde zur Minderung von Stößen und Vibrationen mit ein wenig Abstand zum Holzgehäuse auf Gummidämpfern gelagert:


Die vier 6L6 Endstufenröhren sind durch Haltebleche und die Vorstufenröhren durch Becher (die auch gleichzeitig gegen Einstreuungen absichern sollen) gegen ein unbeabsichtigtes Herausfallen (die Röhren "hängen" ja quasi im Amp...) gesichert.


Das Innere des Amps ist typisch für die meisten Röhrenamps sehr übersichtlich. Alle Bauteile sind auf großzügig dimensionierten Platinen untergebracht, die Verdrahtung ist sauber durchgeführt worden.

Die Bedienung

Das Frontpanel des Amps ist denkbar einfach aufgebaut. Lediglich zwei Klinkeneingänge mit unterschiedlicher Empfindlichkeit zum Anschluss eines Basses, ein paar Potis und Kipp-/Wippschalter. Das war´s. Im Detail:


Mit dem 3-Band Equalizer können Bässe (+13 dB/-12 dB @40 Hz), Höhen (+14 dB/-17 dB @4kHz) und Mitten gewählt werden. Bei der Mittenregelung kann per Wippschalter zwischen drei verschiedenen Centerfrequenzen gewählt werden:
1.) 220 Hz,
2.) 800 Hz oder
3.) 3 kHz,
die dann mit dem Mittenpoti 11 dB angehoben bzw. 21 dB gesenkt werden können. Die Mittenpresets 1 und 2 arbeiten deutlich hörbar, während das Preset 3 nur geringe Soundveränderungen bewirkt.
Weiterhin stehen Ampeg-typische "Ultra Lo" und "Ultra Hi" Presets zur Verfügung. Bei aktiviertem Ultra Lo Preset werden die Bässe um 2 dB bei 40 Hz angehoben und die Mitten um 11dB bei 500 Hz abgesenkt. Ultra Hihebt die Höhen um 7dB bei 8kHz an. Sind beide Presets aktiviert entsteht bei neutral eingestelltem EQ der typische leichte "Badewannensound".
Anders als bei meinem EBS T90 verfügt der V-4B über eine getrennte Gain- und Masterregelung.

Die Rückseite ist ähnlich übersichtlich aufgebaut:


Der Preamp Out und der Slave Out können genutzt werden, um z.B. das Preamp-Signal an eine weitere Endstufe zu schicken. Beide Signale sowie der Balanced Out sind abhängig von der Stellung des Master-Potis. Sinnvoller wäre es gewesen, zumindest den Balanced Out Master-unabhängig zu legen.

Sehr flexibel zeigt sich der Amp bei der Auswahl der Boxen-Anschlüsse:


Ich bin mir sicher, dass die Vielzahl der Anschlussmöglichkeiten unerfahrene User verunsichern wird. Letztendlich stehen fünf Klinken-Outs für den Anschluss von drei verschiedenen Impedanzen zur Verfügung. Auf die Verwendung von Speakon-Anschlüssen wurde (aus Originaltitäts- oder Platzgründen?) verzichtet.

Mein erster Amp war ein (geliehener) Ampeg SVT CL. Für den Einsteiger ein Wahnsinnsteil, leider auch was das Gewicht des Amps betrifft. Ich war heilfroh, dass ich mir kurze Zeit später einen leichteren Amp gekauft habe. Der Sound des Ampegs fehlte mir aber dennoch recht schnell. Leider verfügte ich zu der Zeit auch nicht über das Geld, mir eben mal den SVT CL wiederzubeschaffen. Also begann eine laaange aufwendige (und wahrscheinlich im Grunde genommen ebenso teure) Suche nach günstigeren Alternativen, wie z.B. den Ampeg Preamps. Den Sound zufriedenstellend nachbilden konnte aber keine dieser Alternativen.
Seit einiger Zeit habe ich für mich entdeckt, dass es durchaus "potente" 100 Watt Röhrenamps gibt, die einen überzeugenden cleanen Sound bewerkstelligen können. Ich bin hochzufrieden mit meinem EBS T90, der einem Ampeg B-15 soundmäßig sehr ähnlich ist. Angetestet habe ich einen Fender Bassman 100T und einen Ashdown CTM100. Auf meiner Test-Wunschliste stand aber auch der Ampeg V-4B.

Ampeg bot den V-4B in den 70igern u.a. auch als preiswertere Alternative zu den damaligen leistungsstarken SVT-Boliden an. Trotz des anfänglich großen Erfolges des "Kleinen" wurde die Produktion Anfang der 80iger wahrscheinlich auch aufgrund des Siegenszuges des Transistorverstärkers und damit verbundener rückgängiger Verkaufszahlen bei den Vollröhren eingestellt. Ein paar Jahre später versuchte man mit dem V-4BH einen Neustart, jedoch entwickelte Ampeg einen leistungsschwächeren SVT-Klon, anstatt den ursprünglichen V-4B wiederaufstehen zu lassen.

2013 stellte Ampeg das aktuelle Reissue Modell des V-4B auf dem mittlerweile wieder gefragten 100 Watt Röhrenamp-Markt vor. Gleichzeitig wurden die neuen 12" Boxen SVT-112AV ud SVT-212AV Boxen vorgestellt.

SVT-112A und SVT-212A

Gleichzeitig mit der Vorstellung des V-4B Reissues wurden die neuen 12" Boxen aus dem Hause Ampeg vorgestellt.

Details:

SVT-112AV:

  • Belastbarkeit: 300 W RMS 
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Bestückung: 1 x 12" Custom Eminence Tieftöner und 1" Kompressionstreiber mit 3 Pegelstufen
  • solides 15 mm Pappel-Sperrholz Bassreflexgehäuse
  • integrierter Seitengriff
  • Frequenzgang (-3dB): 70 Hz - 18 kHz
  • tiefste Frequenz ( bei -10dB): 35 Hz
  • Maße (BxHxT): 610 x 432 x 406 mm
  • Gewicht: 20,5 kg


SVT-212AV:

  • Belastbarkeit: 600 W RMS 
  • Impedanz: 4 Ohm
  • Bestückung: 2 x 12" Custom Eminence Tieftöner und 1" Kompressionstreiber mit 3 Pegelstufen
  • solides 15 mm Pappel-Sperrholz Bassreflexgehäuse
  • integrierte Seitengriffe
  • Frequenzgang (-3dB): 71 Hz - 18 kHz
  • tiefste Frequenz ( bei -10dB): 35 Hz
  • Empfindlichkeit: 99 dB SPL @ 1w/1m
  • Maße (BxHxT): 610 x 635 x 406 mm
  • Gewicht: 30 kg


Die Boxen sind ebenso wie der V-4B mit einem Tolex bespannt und auch hier schützen Metallecken vor unliebsamen Stößen. Die Textil-Frontbespannung wirkt sehr robust und stabil. Ein Eindrücken bis zum Speaker ist nur mit etwas mehr Kraftaufwand möglich, somit sind diese m.E. ausreichend geschützt.
Beide Boxen sind mit 12" Speakern ausgestattet, die sich als Kompromiss zwischen 10" und 15" Speakern großer Beliebtheit erfreuen. Ich habe längere Zeit über eine gewaltige Trace Elliot 412er aus der V-Type Serie gespielt, die zwar einen wundervollen satten und definierten Ton bot, dafür aber auch sehr schwer war.
Die SVT-212AV liegt mit knappen 30kg gerade noch in dem Gewichtsbereich, den ich weitere Strecken und Treppen alleine schleppen mag. Durch die relativ kompakten Abmaße und den seitlich eingelassenen Tragegriffen wird der Transport zudem erleichtert.
Die SVT-112AV wiegt gerade mal 20 kg und ist somit ein Leichtgewicht. Das haben sich die Konstrukteure wohl auch gedacht und verpassten der Box nur einen seitlich eingelassenen Trage-Griff. Dieser reicht zwar völlig zum Transport der Box aus, ich bin mir sicher, dass ein zweiter Griff einen noch bequemeren Transport zulassen würde. Bei einem Transport mit nur einem Griff möchte man die Box auch derart hochkant stellen können. Jedoch fehlen hierzu die schützenden Füße auf der anderen Boxenseite...

Die Boxen verfügen über einen 1" Hochtöner, der sich in drei Stufen regeln lässt:


Er kann deaktiviert werden (off), leichte gesenkte Höhen (-6) oder volle Bandbreite (0).

Die Boxen sind oberseitig mit passgenauen Aufnahmen für den V-4B ausgestattet.


Die äußeren Aufnahmen dienen dazu, den Amp auf einer Box zu platzieren, die mittigen Aufnahmen dienen dazu, den Amp mittig auf zwei nebeneinander stehenden Boxen zu platzieren. Die Aufnahmen sind ebenso passend für die CL und die VR Topteile.

Leider gibt es keine Stacking-Aufnahmen für die Boxen, d.h. es gibt keine Aufnahmen für die Boxen-Füße. Ich kann mir gut vorstellen, dass es genügend User gibt, die gerne 2x212 oder 2x112 übereinander stellen würden. Die Boxen stehen zwar stabil aufeinander, jedoch schon nach kurzer Zeit hinterlassen die Füße (m.E.) unschöne Abdrücke auf dem Tolex.

Sound

Ja wie klingen denn die Teile so?

Ich habe den V-4B zuerst an der 212er getestet. Da ich kein großer Freund von Hochtönern bin, habe ich dieses deaktiviert. In EQ-Neutralstellung klingt der V-4B erwartungsgemäß sehr Mitten-stark. Erstaunlich fand ich auch an diesem Amp, wie "laut" und gleichzeitig "clean" der Amp bleibt. Zu Hause konnte ich die Leistungsreserven des Amps nicht ausreizen, weil es dann einfach zu laut sein würde.

Im Probenraum sind andere Lautstärken möglich. Auch hier zeigte sich, dass der Amp neutral eingestellt mir zu Mitten-lastig klang. Mit aktiviertem Ultra Lo Preset klang der Amp deutlich "bulliger".
Die Bänder des Equalizers sind geschmackvoll aufeinander abgestimmt, gerade mit dem Bass-Poti sind deutliche Soundveränderungen möglich. Das Höhen-Poti greift m.E. nicht ganz so wirkungsvoll ein, es sind jedoch recht gute Abstimmungen des Höhenbandes möglich. Die Stärke des Amps liegt in der Verwendung der Mittenregelung. Hiermit sind deutliche Soundveränderungen möglich. Ich bevorzugte die Verwendung des Ultra LoPresets bei gleichzeitiger Regelung des 800 Hz Mitten-Presets. Somit ließ sich der Amp sehr gut auf meine Klangvorstellung einstellen.
Der Amp bringt ein sattes und überzeugendes Fundament, ich bekam nicht den Eindruck, dass der Amp bei den in meiner Band üblichen (tlw. recht hohen) Lautstärken an seine Leistungsgrenze kam. Natürlich ist ab einer gewissen Lautstärke eine beginnende Kompression zu vernehmen, der Sound wird leicht crunchig, dies jedoch nicht auf Kosten der Durchsetzungsfähigkeit.
Durch die getrennte Gain-/Masterregelung kann man sehr gut leicht crunchige Sounds auch bei geringeren Lautstärken erzeugen. Wer jedoch dieses gewisse "Röhren-Zittern" mag, der muss schon recht hohe Lautstärken fahren, denn der Amp bleibt erstaunlich lange clean.

Bei aktiviertem Hochtöner sind erwartungsgemäß größere Soundveränderungen durch die Verwendung des Treble-Potis möglich. Die Höhen können wahlweise stark gesenkt werden, sie können jedoch auch bis "schneidend" betont werden. Was mir jedoch aufgefallen ist, dass die Hochtöner nicht unnötig "überzeichnen", wie ich es z.B. von anderen Boxen kannte.
Die SVT-212AV bietet sich mit einer Belastbarkeit von 600 Watt auch als Stand-Alone für den "größeren Auftritt" an. Ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe die Boxen an meinem Fender Bassman und am Trace Elliot getestet, auch hier konnte sie überzeugen. Der Ton bleibt auch bei höheren Lautstärken sauber und definiert, nichts "schlabbert" oder macht sonstwie den Eindruck, kurz vor der Aufgabe zu sein. Die Box gibt tiefe Töne sauber wieder und überzeichnet auch hohe Töne nicht.

Die SVT-112AV unterscheidet sich klanglich kaum von der 212er, größere Unterschiede taten sich erst bei höheren Lautstärken auf. Sie kann sich zwar sehr gut durchsetzen, jedoch treten dann die Mitten in den Vordergrund. Mit aktiviertem Hochtöner gefiel sie mir dann nicht mehr so gut, da es dann doch zu einer deutlichen Verschiebung des Sounds kam.
Die 112er kann ich mir sehr gut für eine Probenraumbeschallung bzw. Bühnenmonitoring vorstellen. Hier fand ich sie völlig ausreichend, ohne dass man auf sein "Sounderlebnis" verzichten muss.

Ich war lange Zeit der Meinung, dass man mit mindestens 200 Watt (gerne mehr) unterwegs sein muss, um sich durchsetzen und gut hören zu können. Es sind natürlich noch ein paar mehr Faktoren zu berücksichtigen, wenn es um die Frage geht, wie gut man sich im Probenraum oder live auf der Bühne durchsetzen kann.
Ich begann vorsichtig mit einem Ashdown CTM100 an meinem bewährten Stack (bestehend aus einer 410er und einer 115er) zu testen, wie weit ein leistungsschwächerer Amp ausreichend für meine Bedürfnisse ist. Ich war erstaunt, wie gut sich 100 Watt clean durchsetzen können und begann daher, den Amp nur an der 410er zu spielen. Auch das war völlig ausreichend. Mittlerweile bin ich gerne mit meinem EBS T90 in Verbindung mit 2x210er unterwegs.

Ich habe den V-4B, um einen direkten Vergleich mit meinen gewohnten Boxen anstellen zu können, ebenfalls an den 2x210ern getestet. Er konnte ebenso wie seine "Low-Watt"-Kollegen im Probenraum sowie auf der Bühne überzeugen. Der Sound bleibt in den von mir gespielten Lautstärken durchsetzungsfähig und clean.

Fazit

Ich habe zwar seit meinen Bassisten-Anfangstagen keinen Ampeg SVT Cl mehr besessen, ich habe jedoch immer wieder bei ausreichend Gelegenheiten über einen solchen Amp spielen können. Der V-4B erinnert mich sehr an den Sound des Ampeg-Dickschiffes, er klingt halt nur ´ne Nummer "kleiner", tlw. einen Tick "drahtiger". Das Fundament bringt er überzeugend herüber, er klingt nur nicht so "entspannt" wie der CL. Der Sound des V-4B klingt ´ne Spur aggressiver und bissiger, während der CL meistens sehr gemächlich klingt (er kann auch anders!!!).


Die Boxen hinterlassen einen sehr guten Eindruck, besonders die SVT-212AV (oder zwei 112AV) könnte(n) eine Alternative für so manche 410er darstellen.

Links

Mein erster Amp war ein (geliehener) Ampeg SVT CL. Für den Einsteiger ein Wahnsinnsteil, leider auch was das Gewicht des Amps betrifft. Ich war heilfroh, dass ich mir kurze Zeit später einen leichteren Amp gekauft habe. Der Sound des Ampegs fehlte mir aber dennoch recht schnell. Leider verfügte ich zu der Zeit auch nicht über das Geld, mir eben mal den SVT CL wiederzubeschaffen. Also begann eine laaange aufwendige (und wahrscheinlich im Grunde genommen ebenso teure) Suche nach günstigeren Alternativen, wie z.B. den Ampeg Preamps. Den Sound zufriedenstellend nachbilden konnte aber keine dieser Alternativen.
Seit einiger Zeit habe ich für mich entdeckt, dass es durchaus "potente" 100 Watt Röhrenamps gibt, die einen überzeugenden cleanen Sound bewerkstelligen können. Ich bin hochzufrieden mit meinem EBS T90, der einem Ampeg B-15 soundmäßig sehr ähnlich ist. Angetestet habe ich einen Fender Bassman 100T und einen Ashdown CTM100. Auf meiner Test-Wunschliste stand aber auch der Ampeg V-4B.

Ampeg bot den V-4B in den 70igern u.a. auch als preiswertere Alternative zu den damaligen leistungsstarken SVT-Boliden an. Trotz des anfänglich großen Erfolges des "Kleinen" wurde die Produktion Anfang der 80iger wahrscheinlich auch aufgrund des Siegenszuges des Transistorverstärkers und damit verbundener rückgängiger Verkaufszahlen bei den Vollröhren eingestellt. Ein paar Jahre später versuchte man mit dem V-4BH einen Neustart, jedoch entwickelte Ampeg einen leistungsschwächeren SVT-Klon, anstatt den ursprünglichen V-4B wiederaufstehen zu lassen.

2013 stellte Ampeg das aktuelle Reissue Modell des V-4B auf dem mittlerweile wieder gefragten 100 Watt Röhrenamp-Markt vor. Gleichzeitig wurden die neuen 12" Boxen SVT-112AV ud SVT-212AV Boxen vorgestellt.